„Survival of the fittest – Warum CrossFit das ideale Fitnessprogramm ist (Part II)“

Und wir crossfitten immer noch… Ich habe schon eine Menge Sportarten ausprobiert: Judo, Karate, Thai Boxen, MMA, Grappling, Radsport, Tennis, Fussball, Laufen, Triathlon, Gewichtheben, Bodybuilding, Rugby, Klettern, Bouldern, Tauchen (Haha), Minigolf (Hahaha).. Ich habe hierbei einige Athleten der jeweiligen Sportart kennengelernt und jeder für sich war auf seinem Gebiet beeindruckend. Ich habe aber nie jemanden kennengelernt, der so vielfältige körperliche Fähigkeiten hatte, wie ein CrossFitter/in. Egal ob nun jemand 3x / Woche ein wod (workout of the day) schrubbt oder zweimal täglich 5-6 Tage pro Woche trainiert und übt – jeder der dies einmal über einige Monate konsequent getan hat, der wird bestätigen können, dass er sich noch nie so „allround-fit“ gefühlt hat. Und wir haben gar nicht mal selten Neuzugänge, die aus irgendwelchen anderen Sportarten kommen, zumindest diese aber mal intensiv betrieben haben. Und nein, das waren nicht alles nur Fussballer;-)

Nun ist natürlich die Grundidee des Neumitglieds entscheidend für die Zufriedenheit desselbigen nach diesen einigen Monaten. Ich meine damit welche Vorstellung davon, wo einen das CrossFit Training körperlich nun hinbringt, hatte „der Neue / die Neue“?

Ging es nur ums gute Aussehen, ist die Person vielleicht sogar etwas enttäuscht. Sollte es nur ums gute Aussehen gehen, sollte sich also jemand unterm Strich nur die Optik der Stars der CrossFit Szene ersehnen, dann kann er das viel „einfacher“ haben: Bodybuilding. Sicher ist es hart Diät zu halten und sich im Training zu ermüden, aber dieses ganze Rumgewurschtel mit dem Seil beim Double Under oder der Angstschiss in der Hose beim schweren Snatch – ja, all das entfällt dann. Die Sache ist recht übersichtlich: Futtern, Benchpress, Legpress, Futtern, Benchpress, Shoulderpress, Benchpress, Lat Pulldown, Futtern, Benchpress, Concentration Curls und dann noch ein bissel Benchpress alles immer 8-12 Wiederholungen und fertig ist der Lack für 90% aller „Bodybuilder“ (bitte zerreißt mich nicht ihr lieben Pumper, ihr wisst doch – Humor hat wer trotzdem lacht;-)). Ich habe einige Jahre in einer Pumperhöhle verbracht und weiß, dass einige dieser Jungs und Mädels beachtliche Kraftleistungen aufweisen, aber sie machen eben doch nur Shrugs und keine Cleans für den Nacken und die allermeisten können auch keinen Muscle Up. Wozu auch? Es geht im Bodybuilding darum, den „Body“ zu „builden“ und dazu braucht es keine 21-15-9 auf Zeit und erst recht keine 5k row. Wenn es Dir also primär darum geht, am Strand eine gute Figur zu machen, dann reicht McFurz für 17€ im Monat aus.

Steht hingegen jemand auf`s Bulken, Fressen bis der Arzt kommt und ansonsten 3 Lifts und die meistens schwer, dann könnte Powerlifting für ihn die Lösung sein. Kein Bock auf „Firebreathing“ (Brennen der Atemwege vor Anstrengung)? Kein Bock auf brennende Beine beim 30. Overheadsquat mit 50kg nach einem 800m Lauf und 40 Box Jumps? Sondern lieber selten mehr als 8 Wiederholungen, Stiernacken und Bluthochdruck (Mein Gott, bleibt ruhig Jungs, ich mache doch bloß Witze..)? Ich glaube wirklich, dann ist Powerlifiting für Dich genau das Richtige.

Freunde – CrossFit ist ein Wettkampfsport wie jeder andere. CrossFit hat ein extrem umfangreiches Anforderungsprofil und es ging nie darum fette Muskeln zu haben, „ripped“ zu sein oder fancy Gear zu tragen und Sonnenbrille Indoor. Ein CrossFitter hat Muskeln, weil er sie braucht und ein wirklich guter CrossFitter hat auch nur so viele Muskeln wie er braucht. Der Körperfettanteil spielt nur insofern eine Rolle, als das die meisten der stattfinden Energiegewinnungsprozeße im CrossFit anaerob-laktazit sind und den legendären Nachbrenneffekt erzeugen und viele CrossFitter deshalb so mager sind. Zudem hauen diese Jungs und Mädels Trainingsumfänge und Volumen fern von Gut und Böse weg und da bleibt dann eben häufig nicht allzu viel an Unterhautfettgewebe übrig. Und wenn nun doch ein CrossFitter auf seine „Diät“ achtet, dann geht es hierbei um Leistungsoptimierung und vielleicht sogar das Verhältnis von Körperfett zu Magermasse, aber eben deswegen, weil überschüssige Pfunde bei 50 Pull Ups am Stück hinderlich sind. Und ja, am Ende des Tages ist ein CrossFitter auch nur ein Mensch und möchte gern attraktiv auf seine Mitmenschen wirken und wenn der nun trainiert wie ein Ochse, dann sieht der halt auch geiler aus, als einer der zweimal die Woche ne halbe Stunde Nordic Walking betreibt.

Ich wünsche jedem, der beginnt in einer Box zu „workouten“, dass er den Grundgedanken versteht: CrossFit ist ein eigener Sport.

Noch einmal ganz einfach erklärt: Es gibt Leute, die gehen 2x wöchentlich zum Hallenbolzen mit ihren Kumpels. Anschließend gibt`s ne Pizza und dazu ein kühles Helles. Ein bisschen Bewegung und das Leben genossen, fertig. Dann gibt es Leute, die fahren 3-4 Mal pro Woche auf den Platz und laufen mit dem Ball um die Kegel und üben Passen, Flanken, Torschüsse usw. Am Wochenende gibt es dann ein Spiel oder ein Turnier. Zugegeben – Pizza und kühles Helles bleibt bei diesen Sportlern meistens gleich;-) Trotzdem wird Letzterer nach einiger Zeit deutlich besser Fussball spielen können, als der erste Kandidat. Genauso ist es auch im CrossFit und wenn man sich darüber im Klaren ist und weiß, weshalb man diesen Sport betreibt und dass man vergleichsweise immer noch über die Maßen fit ist und dabei gut aussieht, dann ist auch alles cool und CrossFit eine echt geile und megaeffiziente Sache.

Also: Prüf Deine Ziele.

Und beim nächsten Mal erkläre ich Dir, warum sich Double Unders, Cleans, Overheadsquats und Co. lohnen und warum ich der Meinung bin, dass CrossFit mehr Benefit für die eigene Gesundheit und Leistungsfähigkeit bringt, als jede andere Sportart.

Sport frei,

Coach Nico

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